Wir haben uns für eine Lüftungsanlage Typ Multi 150 DC mit Wärmerückgewinnung der Firma PAUL entschieden.
Natürlich zieht es nicht, auch hört man eine gut geplante & eingestellte Anlage nicht.
Die Wärmerückgewinnung der Be- und Entlüftungsanlage trägt einen nicht unerheblichen Teil zur Wärmeerhaltung im Haus bei und sorgt gleichzeitig immer für frische Luft.
In jedem Haus fällt Feuchtigkeit durch die Bewohner und deren Nutzung an. Diese kann bei heute gewünschten luftdichten Häusern nicht ausreichend entweichen. Um ein gesundes Wohnklima zu haben, müsste man stündlich das gesamte Luftvolumen durch Fensterlüftung tauschen.
Aber wer kann und macht das schon?
Die Lüftungsanlage empfinden wir als komfortabel und unerlässlich. Um hygienisch einwandfreie Luft zu haben, sollte sie gut eingestellt werden. Etwa alle 3-6 Monate müssen die Filter im Haus getauscht werden.
Weitere technische Vorraussetzung zum effektiven Arbeiten einer Lüftungsanlage ist eine Luftwechselrate unter 1 pro Stunde. Dieses kann mit einem Blower-Door Test ermittelt werden.
Würde die Anlage 24 Stunden an 365 Tagen durchlaufen liegt ihr Verbrauch bei stolzen 320 kWh (bei Stufe 5 von 7). Wir lassen allerdings die Anlage nur im Winter 24 Stunden laufen. Sobald es draußen warm genug ist, haben wir Fenster und Türen auf und die Nutzung der Anlage wird überflüssig oder beschränkt sich auf nachts. So kann ein Großteil Strom gespart werden. Eine Ausnahme ist der Hochsommer. Da profitieren wir von der kühlen frischen Luft, die uns der Erdwärmetauscher liefert (siehe Tagebuch).
Lüftungsanlagen bekommen bei Minusgraden Probleme. Die Luft vereist die Anlage und sie schaltet sich sicherheitshalber ab. Um die Ansaugluft auf Temperatur zu bringen, gibt es sogenannte Vorschaltgeräte, die über Strom betrieben werden. Das fanden wir nicht schön. Wir wollten unsere Energiekosten möglichst niedrig halten, auch kann ein Gerät mehr wieder kaputt gehen.
Der EWT sorgt durch die relativ konstante Temperatur des Erdreichs für eine gleichmässige Temperatur der angesaugten Luft. Im Winter wird die Luft erwärmt, im Sommer gekühlt.
Also entschieden wir uns zu graben und die Wärme des Erdreiches zu nutzen. Wir bauten einen Erdreichwärmetauscher (EWT). Der Erdwärmetauscher besteht aus einem ca. 35 Meter langen KG-Rohr, über das die Luft für die Lüftungsanlage angesaugt wird. Er ist in einer Tiefe von ca. 60 cm bis 150 cm im Garten vergraben. Der tiefste Punkt liegt dabei direkt am Haus und ist mit einer Reinigungsöffnung (Sickerschacht) versehen. Die Verbindung zur Lüftungsanlage erfolgt durch die Bodenplatte. Innerhalb des Hauses wird ein Schallisolierschlauch benutzt. Die Ansaugluft wird zu Beginn durch einen Pollenfilter gereinigt.
So haben wir auch nach durchgängigen 6 Wochen Bodenfrost und nächtlichen Temperaturen bei -10 Grad gesicherte 4-5 Grad warme Ansaugluft.
Was ist ein Sommerbypass?
Kurz gesagt: Die Wärmerückgewinnung wird überbrückt.
In Kombination mit einem EWT wird dann die erdtemperierte Luft direkt ins Haus geführt und sorgt so für angenehme Kühlung weniger Grade. Es ist nicht mit einer Klinaanlage vergleichbar, jedoch deutlich spürbar.
Den Schornsteinfeger in die Planung mit einbeziehen.
Hinweis: in Kombination mit einer Feuerstelle muß die Be- und Entlüftungsanlage kaminofentauglich sein (es wird mehr Luft ins Haus geblasen als herausgesaugt wird).