Der Weg zum Ziel


Lange haben wir überlegt ein Haus zu bauen. Nach fast einem Jahr der Planung waren Grundstück, Grundriss und Hausbaufirma gefunden.

Unser Haus sollte die unterschiedlichen Bedürfnisse (Leben, Arbeiten, alt werden) erfüllen. Es sollte ökologisch sein aber ohne Verzicht auf Komfort und in unser festgelegtes Budget passen.

Aber was ist ökologisch und läßt sich dies zu einem vernünftigen Preis realisieren?

Wir fingen an zu lesen (Internet, Passivhäuser und Null-Energie-Häuser), besuchten Häuslebauer (an dieser Stelle ein großes Dankeschön), sind auf Baumessen gewesen und mussten dabei feststellen, dass nur wenige Informationen uns tatsächlich weiter geholfen haben.

Eines wurde dabei schnell klar: Das Thema Haustechnik kommt oft zu kurz.

Angaben wie „Mit einer Solaranlage sparen Sie 30% der Heizkosten“ hielten wir glatt für Blödsinn, denn das Haus stand ja noch gar nicht. Der Energieverbrauch hängt von vielen Dingen ab: z.B. von der Bauweise (Dämmung, Wärmebrücken), Ausrichtung des Hauses und den äußeren regionalen Einflüssen.

Wir fanden schnell heraus, dass jeder Hersteller sein Produkt logischerweise für das Beste hielt und eine objektive Entscheidung für uns so nicht möglich war.

Was sollten wir tun?

Wir legten gewisse Punkte und Wünsche fest:

  • Größe des Hauses
  • Größe und Anzahl der Räume
  • Lage der Räume unter Berücksichtigung des Sonnenlaufs
  • Barrierefrei
  • Natürliche Rohstoffe (nachwachsende Rohstoffe, so wenig wie möglich Chemie)
  • Firmen aus der Region
  • Einfache wartungsarme Haustechnik
  • Ofen im Wohnzimmer
  • Kontrollierte Be- und Entlüftung
  • Individuelle Planung
  • Festpreis mit Möglichkeit zur Eigenleistung

Wir spielten anhand obiger Eckpunkte verschiedene Heizungsarten durch und waren doch sehr erstaunt, wie schön so manches auf dem Papier aussieht (z.B. Luftwärmepumpen arbeiten unter 5 Grad Außentemperatur ineffektiv).

Grundsätzlich ist es wichtig, dass alle Teile auf einander abgestimmt sind. Es macht keinen Sinn gut gedämmte Wände zu haben, wenn das Dach nur wenig gedämmt ist. Interessanter Weise kann man so die gesetzlichen Vorgaben der EnEV rechnerisch erfüllen, praktisch wirkt sich dieses natürlich negativ aus. Die Wärme wird an der am schlechtesten gedämmten Stelle verloren gehen.

So entschieden wir uns rundherum für eine gute Dämmung, diese hält ewig und spart auf Dauer enorme Heizkosten. Wirtschaftlich gesehen ist eine gute Dämmung eine der günstigeren Investitionen gegenüber anderen Investitionen.

Auch konnten wir den Transmissionswärmeverlust auf 45% (!) des nach EnEV zulässigen Wertes senken. In Kombination mit einer Lüftungsanlage bekamen wir Fördermittel aus dem Schleswig-Holstein-Fond.

Regenwassernutzungsanlagen fanden wir zunächst toll, die Kosten dafür eher nicht und da wir in einem natürlichen Wassereinzugsgebiet leben fanden wir einen weiteren Wasserkreislauf im Haus überflüssig.