Hausbeschreibung

Holz oder Stein, was soll es sein?

Wir entschieden uns für ein Holzhaus in Holzständerbauweise, da wir mit der Verarbeitung von Holz eher vertraut waren. Das Haus passt sich eher unseren Bedürfnissen an, da es sich nach einem sonnigen Tag schneller als ein entsprechender Ziegelbau wieder abkühlt. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Haus nach dem Aufstellen innerhalb weniger Tage wetterfest steht.

Unser Haus steht in Norddeutschland und wir haben auf eine Südausrichtung geachtet. Die südlichen Fenster werden durch einen erheblichen Dachüberstand verschattet, so dass die sommerliche Sonneneinstrahlung verringert wird, während die tiefstehende winterliche Sonne weit ins Haus fallen kann und dieses zusätzlich erwärmt.

Es entstanden 125 m² Wohn- und Nutzfläche auf 154 m² bebauter Fläche bei einem Raumvolumen von 500 m³. Laut Energiepass ergibt sich ein Heizwärmebedarf von 2,5 l pro m² pro Jahr.

Baubeginn war 12/2006, eingezogen sind wir etwa ein Jahr später.

Aufbau

Der Wärme­durchgangs­koeffizent U bestimmt den Wärmeverlust eines Bauteils. Je geringer der Wert um so besser.

Außenwand:

  1. Deckelschalung Lärche natur
  2. Unterkonstruktion hinterlüftet
  3. 22 mm DWD (diffusionsoffene Wand- und Dachplatte) als winddichte Schicht
  4. 20 cm Holzständerwerk gedämmt (Mineralwolle WLZ 0,035 W/m K)
  5. 15 mm OSB
  6. 6 cm Installationsebene gedämmt (Mineralwolle WLZ 0,035 W/m K)
  7. 15 mm OSB
  8. 12,5 mm Gipskarton
  9. Lehmfeinputz

Dach (Neigung: 25 Grad und 28 Grad):

  1. Betondachpfanne
  2. Unterkonstruktion
  3. Unterspannbahn
  4. 26 cm Sparren gedämmt (Mineralwolle WLZ 0,035 W/m K)
  5. feuchteadaptive Dampfbremse
  6. Fichte Faserbretter

Bodenplatte:

  1. kapillarbrechende Kiesschicht
  2. 20 cm Polystyrolhartschaumdämmung (WLZ 0,035 W/m K)
  3. 10 cm Stahlbeton mit Fussbodenheizung
  4. 22 mm Holzdielung (verklebt, gelaugt, geölt, geseift)

Fenster:

  • im Norden wenig Fenster (Wärmeschutzglas U-Wert 0,7 W/m² K)
  • restliche Fenster U-Wert 1,1 W/m² K
  • Holzrahmen mit Überschlagdichtung
  • Alte dänische Holzfarbe

Haustechnik

  • 10,44 m² Flachkollektor Solaranlage
  • 1000 l Schichtenpufferspeicher
  • Wasserführender Scheitholzofen
  • Brauchwassererwärmung mittels Plattenwärmetauscher
  • UVR 1611 (Steuerung)
  • Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung und EWT

 

Der Pufferspeicher wurde bewusst in der Haushülle angeordnet, um Wärmeverluste zu vermeiden.

Es mag ein Widerspruch sein, sich für Mineralwolle zu entscheiden. Finden wir auch. Zelluloseflockung schied aus Allergiebedenken aus. Gerne hätten wir Hanf als Dämmmaterial gewählt. Jedoch fanden wir auf die Schnelle keinen Verarbeiter, der eine maximale Wärmeleitgruppe von 0,035 W/mK zusicherte.

Alle Materialien entsprechen der „Positivliste Baustoffe“ der AKÖH. Ein Gründach haben wir aus finanziellen Gründen streichen müssen.

Grundriss